Roulette Querbeet: Fakten, Mythen und Irrtümer

Gibt es ein anderes Glücksspiel, das die Menschen seit seiner Einführung so sehr bewegt hat wie Roulette? Mal soll es ein französischer Mathematiker „versehentlich“ ersonnen haben, mal waren es Dominikanermönche, die sich im fernen China langweilten, ein anderes Mal Satan persönlich: Um den Roulettekessel kreisen unzählige Geschichten und Legenden, in denen es nicht nur um Gewinn und Verlust, sondern um irdisches Glück, Seelenheil und manchmal sogar um ewige Verdammnis geht.

Königin der Spielcasinos und Teufelsspiel

François Blanc (http://onlinecasino-xxl.de/roulette/historie-entwicklung-2/) machte Roulette zum Publikumsmagneten in Europas Casinos. Dass er sich damit in den Augen vergnügungsfeindlicher Zeitgenossen zum Handlanger des Teufels degradierte, wundert nicht. Dass der Beelzebub am Roulettetisch seine Hand im Spiel hat, lässt sich übrigens unfehlbar nachweisen, wie manche glauben: Die Summe der Zahlen 1 bis 36 ergibt die Teufelszahl 666. Ha!

Wer immer es erfunden hat – Pascal war’s nicht

Angeblich dachte sich der französische Mathematiker Blaise Pascal (1623 – 1662) das Roulettespiel aus. Schließlich veröffentlichte er 1658 die „Histoire de la roulette“. In diesem Buch geht es aber nicht um das Rouletterad. Es ist ein „Abfallprodukt“ der Versuche Pascals zu einem anderen Mythos: dem vom Perpetuum Mobile, einer Maschine, die mehr Energie produziert, als sie verbraucht, und deswegen niemals zum Stillstand kommt. Zu Pascals Lebzeiten existierten bereits etliche Casino Games, die dem heutigen Roulette sehr ähnlich waren.

Ein Roman dokumentiert Roulettegeschichte

Die Ursprünge des Roulettespiels lassen sich mindestens bis ins 17. Jahrhundert zurückverfolgen, vermutlich aber existierten Vorläufer schon sehr viel früher. Die erste Beschreibung des Spiels, wie wir es heute kennen, stammt aus der Zeit kurz nach der Französischen Revolution: Im Jahr 1801 erschien der Roman „La Roulette Ou Histoire D’un Joueur“ („Roulette oder die Geschichte eines Spielers“) von Jacques Lablée. Das Rouletterad, das Lablée hier detailliert beschreibt, drehte sich im Pariser Palais Royale und hatte sowohl Null als auch Doppelnull.

Amerikanisches Roulette: weniger Glamour, dafür echt schräg

Während Roulette in Europa nach wie vor als das Geschehen an den klassischen Spieltischen beherrscht, rangiert es in den Glücksspieltempeln der USA irgendwo zwischen Blackjack, dem Würfelspiel Craps und Baccarat. Gut möglich, dass das an der Historie des Roulettespiels in der Neuen Welt liegt: Amerikanische Rouletteräder des frühen 19. Jahrhunderts hatten im Durchschnitt nur 28 Zahlenfelder plus drei Hausnummern: Null, Doppelnull und „Eagle Slot“, der zu allem Überfluss auch noch größer war als alle anderen Felder. Damit standen die Chancen für die Zocker erheblich schlechter als beim Blackjack, das etwa um dieselbe Zeit über den Atlantik gekommen war.

Eigenartigerweise konnte sich Europäisches Roulette, bei dem bald nur noch eine einzige Null den Hausvorteil sicherte, an den Spieltischen von Las Vegas, Atlantic City und Reno nicht durchsetzen. Ein Casinobesitzer in Silver City versuchte, mit einem spielerfreundlicheren System mehr Umsatz zu machen und schaffte die Doppelnull kurzerhand ab. Bald zockten hier nur noch ein paar Profispieler, zu wenige, um den Spielbetrieb am Leben zu erhalten. Mittlerweile drehen sich auch hier wieder die amerikanischen Roulettekessel. Offensichtlich lieben Amerikanische Gambler „ihre“ Doppelnull – und ganz besonders die schlechteste mögliche Roulettewette, die es erlaubt, nämlich die „Five Bet“ (Korbwette, http://onlinecasino-xxl.de/roulette/tipps-tricks/) auf 0, 00, 1, 2 und 3.

Verrückte Zahlen

Die Aura des Roulettespiels bleibt vermutlich auf ewig mit Frankreich verbunden. Und manchmal geschehen Dinge, die das weiter festschreiben: Im Millenniumsjahr 2000 und ausgerechnet am 14. Juli, dem französischen Nationalfeiertag, im siebten Monat des Jahres, kam im Caesars Palace in Las Vegas sechsmal hintereinander die 7. Bestätigte Berichte über ein gleichartiges Ereignis datieren über 40 Jahre zurück: 1959 kam im Hotel und Casino El San Juan in Puerto Rico sechsmal hintereinander die 10, übrigens ebenfalls im Juli. Getoppt wurden diese Serien übrigens erst in jüngerer Zeit: Unbestätigten Berichten zufolge blieb die Kugel 2012 im Rio Casino, Las Vegas siebenmal hintereinander auf der 19 liegen.

Gambler’s Fallacy – oder: Wie uns die Wahrscheinlichkeitsrechnung in die Irre führt

Der auch als „Zockers Irrtum“ in die Annalen eingegangene „Monte Carlo Trugschluss“ beschreibt die Tendenz, pure Zufallsfolgen fälschlicherweise als Ereignisse zu interpretieren, die sich logisch aus der Vergangenheit ergeben. So baut etwa die Martingale Strategie darauf auf, dass einfache Chancen wie Rot oder Schwarz „im Prinzip“ gleich oft gewinnen: Dass eine Farbe zweimal hintereinander fällt, tritt mit einer Wahrscheinlichkeit von 26,37 Prozent ein. Knapp 1 Prozent beträgt die Chance, dass sieben rote (beziehungsweise schwarze) Zahlen aufeinander folgen, 0,1 Prozent, dass diesmal zehnmal passiert.

Allerdings hängt ein Coup beim Roulette nie vom vorangegangenen ab (es sei denn, es ist Betrug im Spiel, der Kessel läuft nicht rund oder das Rad ist beschädigt). Von dem Moment an, in dem es heißt „Faites vos jeux!“, beträgt die Wahrscheinlichkeit, dass die eine oder andere Farbe fällt, wieder 48,35 Prozent – genau wie beim vorherigen Spiel.

Die Milchmädchenrechnung der Vernunft

Dass der menschliche Geist aber dazu neigt, Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft unter allen Umständen miteinander in Beziehung zu setzen, stabilisiert im Grunde den Hausvorteil: Im britischen Bristol fiel sage und schreibe 32mal hintereinander Rot. Weil die meisten Zocker immer größere Summen auf Schwarz setzten, je länger die Serie anhielt, machte das Casino an diesem Tag den größten Reibach seiner Geschichte. Als endlich Schwarz kam, hatte viele schon ihr ganzes Geld verspielt oder waren am Tischlimit gescheitert, das progressiven Systemen wie Martingale häufig den Garaus macht.